Burg Lichtenstein

Westlich von Neidenfels, an einem Berghang des Lichtensteiner Kopfes 270m hoch gelegen, 85m über dem Dort stehen um einen Felssockel, der den Wehrturm der Burg trug, auch heute noch Mauerreste. Es sind dies die letzten Überbleibsel der ende des 11. Jahrhunderts erbauten Burg Lichtenstein. Hier fand Konrad von Lichtenstein Platz für seine Söhne und die übrige zahlreiche Brut. Wasser, Weide und Wild gab es genug.

Während im Mittelalter die Bauern in Wohlstand und gesichertem Besitz sich wohlfühlten, war die Armut der Ritter in aller Munde. Von Wohlstand und Sattwerden, könnten die Lichtensteiner in unserer waldreichen Gegend wohl nicht sprechen. Daher holten sie sich alles, was und wo es sich fand. Sieben Töchter Konrads gingen in Klöster. Sapientia von Lichtenstein wurde 1248 Priorin des Klosters St. Lambrecht. Die beiden Söhne Konrads von Lichtenstein benützten später die väterliche Burg als Ausfallpforte zum Rauben und Plündern. Sie beraubten die friedlichen Besitzungen der Stadt Speyer und trieben ihr trübes Gewerbe dreist und ungeniert nach dem Sprichwort „Reiten und Rauben, das ist keine Schande, das tun die Besten vom Lande!“

1281 war die Zeit der Abrechnung gekommen. Der Rat der Stadt und der Bischoff von Speyer, bisher Todfeinde, schlossen sich zu einem Abwehrbund zusammen. Sie stellten gemeinsam eine Streitmacht auf. Der Anführer war Hauptmann Johannes von Lichtenstein, ein Vetter der Burgherren.

Dieser Streitmacht konnten die Lichtensteiner nicht wiederstehen. Die Burg wurde erobert und zerstört. Zurück blieb nur eine „öde Stätte“. Schonungslos wie die Zeit, so grausam war auch die Vergeltung.

Die Reste der Burg Lichtenstein fielen dem Bau der Eisenbahnlinie Ludwigshafen – Kaiserslautern 1838 – 1849 zum Opfer.

Im Burgenportal des Landes Rheinland-Pfalz: http://www.burgen-rlp.de/index.php?id=40905