Burgruine Neidenfels

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Burgvogt: Andreas Möller

Über die Burg:

Errichtet vom Pfalzgrafen Rudolf II. 1330.

Zu Lehensmännern der Neidenfels ernannte Rudolf II. die Brüder Gerhard und Johannes von Odenbach, deren Mutter eine geborene Lichtensteinerin war. Ihr Dienst in der Verwaltung der mächtigen Forste und Bewahrung der Unverletzlichkeit ihrer Grenzen, Sicherung der Geleitstraße Neustadt – Kaiserslautern und Schutz der Bevölkerung vor Übergriffen der mächtigen Grenznachbarn. Bei herrschaftlichen Jagden hatten sie Wohnräume für den Herrn und seine Suite, Ställe für Pferde und Hunde zur Verfügung zu halten und die Verpflegung zu stellen.

1356 lieh Johann von Wachenheim dem Pfalzgrafen 500 Goldgulden zum Ausbau der Neidenfels. Als Gegenleistung versichert der Fürst dem Wachenheimer und seinen Erben die Burg so lange zu überlassen, bis die Schuld getilgt sei.

Burgruine Neidenfels Bei seinem Regierungsantritt belehnte Kurfürst Ludwig III. die Edlen von Steinhausen mit der Neidenfels 1410. Nach dem Aussterben der Steinhuser wurden die Angelocher mit der Neidenfels belehnt 1513. Nichts erfahren wir über die Tätigkeit der Edlen von Angeloch als Lehensträger der Neidenfels. Als Verwaltungsburg blieb sie frei von aufregenden Ereignissen. Kriege und Fehden berührten sie kaum. Hinter dicken Mauern schlief sie Jahrhunderte ihren Dornröschenschlaf, bis sie ein eigenwilliger Mann aus ihren Träumen riß.

Dr. Peter Beutterich, Philosoph, Diplomat, Regierungsmitglied, Reiteroberst. Nach einem abenteuerlichen Leben, das ihn durch ganz Europa führte, kam er in die Pfalz, wo ihm Johann Casimir den Besitz Neidenfels vermachte. 1577 von seinem Neidenfelser Besitz aus leitete Beutterich die ausländischen Angelegenheiten des Pfalzgrafen und bekam als besondere Aufgabe zugewiesen, alle Anschläge “wider unser gemeinsames Vaterland”, zu vereiteln.

Am 12. Februar 1587 starb Peter Beutterich in Heidelberg. In der Peterskirche fand er seinen letzten Ruheplatz. Der Sohn Beutterichs erhielt im Todesjahr des Vaters Burg Neidenfels als Lehen, wohl ein Akt der Dankbarkeit gegen den verstorbenen treuen Diener Casimirs.

Mit Peter Beutterich junior 1618 starb schon das sechste Geschlecht unserer Neidenfelser Burgengeschichte aus. Ein Kommen und Gehen, ein Kämpfen, Leiden und Sterben.

1689 wurde die Burg Neidenfels von französischen Truppen zerstört.

Der spätere Herr der Waldungen, Forstmeister Glöckle, ließ aus den Steinen der Burgmauern, rings um den Burgberg Terassen anlegen, um dort Reben anzupflanzen. In dem engen Tal wurden die Weintrauben aber nie richtig reif. Die Terassen verfielen.

Als Ergebnis dieser Baumaßnahme blieben nur die Kellergewölbe in den mächtigen Fels gehauen und einige geborstene Mauerreste von der stolzen Burg Neidenfels übrig.